Heilpraktiker-ABC

Erythema nodosum

ERYTHEMA NODOSUM

Mehrzahl: Erythema nodosa

Def.: akute Entzündung der Subcutis inkl. Kapillarwandbeteiligung, mit Granulombildung 

Ursachen: (fett geschrieben gelten als die häufigsten Ursachen)
  -  allergische Reaktion der Haut, mit Granulombildung aus gemischtzelligen Infiltraten (nicht nekrotisierend)
  -  meist im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen

  • Bakterien wie Campylobacter jejuni, Chlamydien, Meningokokken, Mykobakterien, Streptokokken oder Yersinien
  • Protozoen, wie Toxoplasma gondii
  • Viren, wie Epstein-Barr, Hepatitis B
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
  • Rheumatisches Fieber
  • Sarkoidose, Löfgren-Syndrom
  • Schwangerschaft
  • Medikamente, wie die Pille oder Antibiotika
  • 1/3 aller Fälle gelten als idiopathisch

Symptome:

  • flache Knoten mit teigig derber Konsistenz, ca. 1 - 5 cm groß
  • äußerst schmerzhaft und berührungsempfindlich
  • meist mehrere, unscharf begrenzte Bereiche
  • farbliche Veränderung der Knoten von rötlich, blaurot bis zu bräunlich
  • meist allg. Krankheitsgefühl wie Fieber und Gelenkschmerzen und Entzündungszeichen
  • Lokalisation: symmetrisch, meist an den Unterschenkelstreckseiten, am Knie oder den Sprunggelenken, selten an Arm oder im Bereich des Gesäß
  • Vorkommen: bei Frauen häufiger, als bei Männern

Therapie:

  • heilt meist innerhalb weniger Wochen von allein aus, aber es kann zur Rezidivbildung kommen
  • je nach Ursache, z.B. bei auslösenden Medikamenten diese absetzen
    ansonsten symptomatisch:
    - Bettruhe, Beine hoch lagern
    - lokale Kühlung
    - Glukokortikoide 
    - NSAR

Wie Du gesehen hast, liegt häufig eine systemische Erkrankung vor als Ursache. Das bedeutet für uns, das wir bei Auftreten von Erythema nodosa forschen sollten, was evtl. dahinter steckt. Sollte es sich um eine Infektionskrankheit handeln, müssen wir selbstverständlich unsere Sorgfaltspflicht walten lassen und uns an evtl. relevantes Behandlungsverbot, je nach Krankheit halten.

Übrigens gibt es im Zusammenhang mit der Tuberkulose auch Veränderungen an den Waden, hier kennt man diese ähnliche Symptomatik unter der Bezeichnung Erythema induratrum, was aber selten auftritt. (das ist aber kein Basiswissen, keine Bange)