Heilpraktiker-ABC

Magnesium

Mineralstoff Magnesium

Unser Körper braucht neben der notwendigen Zufuhr von Proteinen, Fetten und Kohlenhydrate u.a. auch Mineralstoffe. Ein wichtiges Mengenelement ist das Magnesium. Magnesium kennen wir auch in der Homöopathie oder bei den Schüssler Salzen. Schauen wir uns darum dieses Elektrolyt doch mal ein wenig genauer an, wenn Du Lust hast.

MAGNESIUM = Mg²
Def.: lebensnotwendiges Mengenelement ( = Stoffe, die in einer Konzentration von über 50mg/kg Körpergewicht vorliegen)

Info:

  • innerhalb von Körperzellen
  • 0,1% des Körpergewichtes, ca. 20g im gesamten Körper
  • zweiwertiges Erdalkali-Metall, für die Chemiefreunde Ordnungszahl 12
  • Aufnahme: v.a. im oberen Dünndarmabschnitt, aber auch im weiteren Verdauungskanal
  • Ausscheidung: per Niere
  • Tagesdosierung lt. DGE: ca. 300mg für einen durchschnittlichen gesunden Erwachsenen

Aufgaben:

  • Enzymreaktionen: ist als Coenzym an ca. 300 Enzymreaktionen im Körper beteiligt
      ... v.a. bei ATP- und Nukleinsäurebindenden Enzymen
  • dämpft Nerven- und Muskelerregbarkeit
      ... beeinflusst das Zellmembranpotential
      ... stabilisiert das Ruhepotential von erregbaren Muskel- und Nervenzellen und die Zellen des vegetativen Nervensystems
      ... begünstigt den Rücktransport von Kalium in die Zelle und damit das Ende des Aktionspotentials
      ... hemmt die Übertragung an den Synapsen, reduziert die Acetylcholinfreisetzung am Skelettmuskel
      ... hemmt es die Calciumkanäle innerhalb der Zelle am sarkoplasmatischen Retikulum und an den Nervenendigungen (physiologischer Calcium-Antagonist)
      ... vermindert die Kontraktion der glatten Muskulatur => wirkt somit entkrampfend
  • Aufbau von Knochen, Sehnen und Zähnen
  • unterstützt das Immunsystem -> Vermittlerfunktion

Wirkungen als Medikament:

  • Muskel entspannend
  • abführend (Bittersalz = Magnesiumsulfat kennen sicherlich einige von euch)
  • antiarrhythmisch

Nebenwirkungen:

  •  weicher Stuhl, je nach Dosierung bis hin zum Durchfall

Wechselwirkungen:

  • Magnesium behindert die Aufnahme von gleichzeitig eingenommenen Arzneimitteln wie Eisen oder bestimmten Antibiotika, z.B. Tetracycline (zeitlicher Abstand mind. 2 Stunden)

Nahrungsmittel: (Auswahl)

  • viel Magnesium findet sich in pflanzlichen Nahrungsmitteln: 
      ... Vollkornerzeugnisse
      ... Bananen, Beeren, Orangen
      ... grünes Gemüse, Salat, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Sojaprodukte
      ... Nüsse, Samen
  • in tierischen Nahrungsmitteln findet sich relativ viel in:
      ... Milch, Käse
      ... Seefisch
  • auch in dunkler Schokolade oder bestimmten Heilwässern findet man Magnesium
  • Magnesium ist auch in Kaffee und Tee enthalten

Diagnostik:

  • Blutspiegel allein nicht ausreichend, da zu 99% innerhalb der Zellen
  • Stichwort: Magnesiumbelastung


Magnesiummangel = Hypomagnesiämie


Ursachen:

  • verminderte Zufuhr
  • erhöhter Bedarf (Sport, Schwangerschaft, Alter, Diät, Alkoholiker)
  • verminderte Aufnahme im Darm (chronische Darmerkrankungen)
  • intensive Ausscheidung (Niereninsuffizienz, überaktiver Stoffwechsel)
  • Medikamente (Diuretika, PPI)

Symptome:

  • Muskelzuckungen bis Krämpfe (Wadenkrämpfe, Lidzuckungen, evtl. epileptische Anfälle)
  • Herzrhythmusstörungen
  • Durchblutungsstörungen, z.B. kalte Extremitäten, Taubheitsgefühl, Kopfschmerzen

Therapie:

  • Dosierung: 300mg und höher, Resorption erhöht, wenn auf mehrere Dosen pro Tag aufgeteilt
  • - organische Verbindungen (aspartat, acetat, citrat, bishydrogencyclamat)
      ... sollen vom Dünndarm besser resorbiert werden als anorganische
      ... zerfallen nicht im Magen, sondern erst im Dünndarm
  • anorganische Verbindungen (chlorid, oxid)
      ... brauchen Magensäure, das schwer wasserlöslich
      ... vor dem Essen einzunehmen und keine Säurehemmenden AM gleichzeitig
  • Tipp für die Praxis:
    --> bei Asthma als Unterstützung, so braucht man z.b. weniger Asthmaspray:
    - entspannend auf die Bronchialmuskulatur
    - hemmt die durch Calcium vermittelte Histaminausschüttung aus den Mastzellen, so wird der Entzündungsvorgang der Bronchialschleimhaut abgeschwächt

Magnesiumüberdosierung = Hypermagnesiämie
selten und oft asymptomatisch


Ursachen:

  • Nierenversagen
  • Urämie
  • vermehrte Einnahme

Symptome:

  • Erschlaffung der Muskulatur bis hin zu Lähmungen 
    abgeschwächte Muskeleigenreflexe
  • Somnolenz
  • evtl. Atemlähmung und Herzstillstand
  • Durchfall


Das ist jetzt nur ein kleiner Ausschnitt zum Thema Magnesium. Wir treffen in der Ausbildung an verschiedenen Stellen auf die Elektrolyte und lernen dabei z.B. auch das Calcium und Magnesium z.B. "Gegenspieler" sind. Ich habe jetzt hier noch ein wenig Info aus der Praxis einfließen lassen, auch mal hinsichtlich Medikamenten. Wie immer gilt: zieht euch aus der Info raus was euch interessiert und wichtig erscheint.